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Segelfreizeit der Offenen Hilfen der Stiftung KBZO in der Begegnungsstätte Wartaweil am Ammersee

Die Zeit der coronabedingten Enthaltsamkeit hatte endlich ihr Ende gefunden.
Lange mussten die Mädchen und Jungs der offenen Hilfen des Körperbehinderten- Zentrums Oberschwaben (KBZO) darauf warten, die Schulbank oder Werkstatt mit dem Ammersee zu tauschen.
Mit großer Wiedersehensfreude quartierten sich am Sonntag, dem 22.08.2021, 13 Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen und ihren 8 Begleitpersonen in der Begegnungsstätte Wartaweil ein.
Seit Jahren bietet das wunderschön und großzügig am Ostufer des Ammersees gelegene Anwesen einen Ort der Erholung und Entspannung und zahlreiche Möglichkeiten auf oder im Wasser aktiv zu werden.
Schon beim ersten Zusammentreffen wurden die für den seemännischen Teil verantwortlichen FIDS-Helfer mit Fragen bombardiert, ob man heute segeln könne, wann es endlich los gehe, darf ich zuerst usw. und dann war es endlich so weit.
Am Montagmorgen, Punkt 10.00 Uhr, standen die ersten 4 Mädchen und Jungs mit ihren Begleitern auf dem Bootssteg.

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Der verantwortliche Leiter für das Segeln, Rainer Jüttner, schaute allerdings etwas kritisch nach oben in den grauen Wolkenhimmel. Wir hatten zwar (noch) keinen Regen, aber umlaufende, böige Winde mit 2-3 Windstärken (Bft) und eine leichte Dünung.
Dies hatte zur Folge, dass wir erst mal zwei Boote besetzten und zur Sicherheit lediglich das Vorsegel setzten, was sich als richtig erwies. Immer wieder musste das Sicherungsboot den einen oder anderen Segler vom nahenden Schilfufer fernhalten.
Die auf dem Steg zurückgebliebenen beiden anderen bekamen Gelegenheit auf dem Begleitboot mitzufahren. Ein durchaus beliebter Ersatz, was man an den freudigen Gesichtern und aus den Kommentaren entnehmen konnte. Der Platz am Steuerstand war übrigens äußerst begehrt. Trotz der reduzierten Bootsflotte hatten wir an diesem ersten Tag alle „Freizeitsegler“ aufs Wasser gebracht.

Ähnlich war die Wetterlage am Folgetag, nur dass auch mal für eine gewisse Zeit wetterbedingt 3 Minisegelboote gleichzeitig zum Einsatz kommen konnten.

Am Mittwoch zeigte sich endlich mal die Sonne. Blauer Himmel und Temperaturen um die 24 Grad erinnerten ein bisschen an Sommer. Es sollte der einzige schöne Tag in dieser Woche bleiben.

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Wir steckten mit zwei großen Bojen einen Halbwindkurs ab. Er verlief unweit vom Steg in westlicher Richtung auf einer Länge von etwa 200 m. Beide Seezeichen sind für die Orientierung der Menschen an der Pinne eine große Hilfe und für das Personal auf dem Sicherungsboot eine entspannte Aufgabe.

Der Tag danach war laut Plan der letzte Segeltag. Ein grauer, fast schon herbstlich anmutender Donnerstagmorgen. Bereits am Frühstückstisch erkannten wir an den sich im Wind wehenden Bäumen, dass es heute ungemütlich werden könnte. Auf dem Bootssteg wurden wir in unserer Einschätzung bestätigt. Die vorherrschenden Windverhältnisse und Wellenberge bis zu einem halben Meter zwangen uns die Segelfreizeit vorzeitig zu beenden.

Aber da gab es ja noch das Schlauchboot „Bärbl“, benannt nach einer großen Förderin des Behindertensegelns am Ammersee, Bärbl Mehnert-Jäger von der Bayerischen Seglervereinigung.

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An Bord zeigten unsere Schützlinge nacheinander alle ihre „Hochseetauglichkeit“. Die vorhandene Dünung führte immer wieder zu lauten Freudenrufen, wenn eine leichte Gischt zu einer kurzen Erfrischung führte und den maritimen Spruch „Wassersport ist nasser Sport“ bestätigte.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es dieses Mal zwar eine verkürzte Segelfreizeit war, die aber allen Beteiligten trotz des Wetters großen Spaß gemacht hat. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Bis dahin wünschen Rainer Jüttner, Adelheid Jüttner, Graciela Marx und Werner Goll eine gute Zeit und senden herzliche und ganz liebe Grüße in Richtung Oberschwaben.

An dieser Stelle möchten wir uns bei Bettina Simmerl, dem neuen Leiter, Michael Becking und dem stets hilfsbereiten Stefan Scheifele von der Begegnungsstätte Wartaweil für ihre Unterstützung und Gastfreundschaft bedanken.